SPARCstation 4 /

SPARC Xterminal 1

Die SPARCstation 4 war eine abgespeckte Version der SPARCstation 5 und das Einsteiger-Modell der Workstations von SUN; damit war sie die kleine Schwester der SPARCstation 5 und Nachfolger der SPARCclassic. Analog zur SPARCclassic X gibt es auch eine Diskless-Version, das SPARC Xterminal 1. Das Lunchbox-Gehäuse für die Einsteiger- und Mittelklasse-Modelle wurde aufgegeben: die SPARCstation 4 besitzt das gleiche Pizzabox-Gehäuse wie die 20 und die 5. Als Festplatten kommen 3,5" SCA-Platten mit ausschließlich halber Bauhöhe zum Einsatz (außer SPARC Xterminal 1).



Übersicht
Gehäuse
Externe Anschlüsse
Mainboard
Prozessoren
Arbeitsspeicher
Framebuffer
Massenspeicher
Netzwerk
Schnittstellen
Sound
Tastatur & Maus


Übersicht
Architektur sun4m
Einführung 1994
Gehäuseform Pizzabox
Prozessor MicroSPARC II mit 70, 85, 110 MHz oder TurboSPARC mit 170MHz
RAM max. 160 MB (128 MB) *
Grafik onboard TCX
SBus 1 Steckplatz
Festplatten 1 Platz für 3,5"-SCA-HDDs (keine Festplatten) *
Netzwerk Ethernet 10MBit/s TP/AUI

* Angaben in Klammern für SPARC Xterminal 1


Gehäuse

Abmessungen
Breite 417 mm
Tiefe 409 mm
Höhe 78 mm
Gewicht 12,7 kg

Beim Aufstellen ist ein seitlicher Abstand von mindestens 76mm zu anderen Geräten einzuhalten, um den Kühlluftstrom nicht zu beeinträchtigen.

Zum Öffnen des Gehäuses auf der Rückseite nur die Kreuzschlitzschraube oben rechts lösen, die Diebstahlsicherung abschrauben und den Deckel schräg nach vorne klappen.

Im Laufe der Produktionszeit kamen zwei verschiedene Bauformen, Aurora 1 und Aurora 2, zum Einsatz, die sich in den Einbauplätzen für CD-ROM und Floppy unterscheiden. Um bei der begrenzten Bauhöhe eine Floppy und ein CD-ROM-Laufwerk übereinander unterbringen zu können, muß eines von beiden flacher als die Normalausführung sein. Das frühere Aurora 1 mit lilafarbenen CD-ROM- und Floppy-Abdeckungen ist für ein 3,5" Diskettenlaufwerk mit normaler Bauhöhe und ein flaches CD-ROM-Laufwerk (ähnlich einem Notebook-CD-ROM) ausgelegt. Das Aurora 2 mit grauen Abdeckungen bietet Platz für ein flaches Diskettenlaufwerk und ein CD-ROM üblicher Bauhöhe.


Externe Anschlüsse

SCSI 50 Pol HD *
Ethernet RJ45
AUI 15 Pol Sub-D
Seriell A/B 25 Pol Sub-D *
Parallel 25 Pol Sub-D
Tastatur SUN-Tastatur
Sound 4*Klinkenbuchse 3,5 mm (optional) *
Grafik 13W3

* fehlt bei SPARC Xterminal 1


Mainboard

Auf dem Mainboard sind alle Funktionen wie SCSI (fehlt bei SPARC Xterminal 1), Grafik, Floppy-Controller und Ethernet onboard ausgeführt.

Ein spezieller Steckplatz dient der Aufnahme des optionalen Audio-Moduls und zur Erweiterung des Grafikspeichers ein Steckplatz für ein VSIMM.


Prozessoren

Die SPARCstation 4 wurde zunächst mit einem MicroSPARC II Prozessor mit 70, 85 oder 110 MHz ausgeliefert. Dabei haben einige Versionen einen gesockelten Prozessor, für den später eine Upgrade-Möglichkeit in Form des 170 MHz TurboSPARC verfügbar war.

Für Benchmarks kursieren eine Reihe von Versionen durch das Netz, somit gibt es keine Garantie auf die Exaktheit der Zahlen; die Größenordnungen geben trotzdem einen guten Eindruck.

Benchmarks
CPU SPEC rate_int92 SPEC rate_fp92
MicroSPARC II 70 MHz 1414 1110
MicroSPARC II 85 MHz 1549 1259
MicroSPARC II 110 MHz 1864 1549
TurboSPARC 170 MHz ? ?
Intel 486DX/2 66 MHz 768 382
Intel Pentium 60 MHz 1670 1307
Intel Pentium 133 MHz 2688 2773

Weitere Infos in der SPEC list und bei SPEC.


Arbeitsspeicher

Die SPARCstation 4 hat 5 Steckplätze (SPARC Xterminal 1: 4 Steckplätze) für 168polige Standard (?) DSIMMs mit ECC, die in Größen von 8 MB und 32 MB ausgeliefert wurden, somit sind max. 160 MB möglich (SPARC Xterminal 1: 128 MB).

Die verschiedenen Größen können in beliebiger Anzahl und Reihenfolge eingesetzt werden, wobei der erste Slot das größte Modul enthalten soll. Beim Füllen der Steckplätze muß mit Slot 0 (der der Rückseite zugewandte) begonnen werden (siehe auch SPARCstation 4 / Xterminal 1 Service Manual und SPARCstation 4 Model 110 Service Manual).


Framebuffer

Neben dem 8-Bit-TCX-Framebuffer onboard kommen oft SBus-Karten zum Einsatz, meistens die beschleunigten 8Bit Framebuffer GX (CG6) oder TurboGX, grundsätzlich ist jeder SBus-basierte Frambuffer geeignet. Der 1 MB Grafikspeicher onboard kann mit einen speziellen VSIMM auf 2 MB erweitert werden; dadurch wird eine Auflösung von 1280*1024@76Hz möglich.


Mehrschirmlösungen werden hier durch die Anzahl der SBus-Slots begrenzt, man kann also zwei Framebuffer (1*onboard und 1* SBus) mit zwei Monitoren betreiben. Weitere Infos im Framebuffer FAQ.


Massenspeicher

Das SPARC Xterminal 1 ist als diskless client ausgelegt und verfügt über keine Massenspeichergeräte.

Im Gehäuse ist ein Einbauplatz für eine 3,5" Festplatte mit 80poligem SCA-Anschluß, die mit speziellen Einbaurahmen montiert werden. Diese Rahmen passen für die SPARCstations 4, 5 und 20 und sind schwer zu finden; es geht aber auch ohne, wenn man die Platte lose (am besten mit etwas Schwingungsdämpfendem darunter) ins Gehäuse legt und es danach nur entsprechend vorsichtig bewegt.

Ab Werk kamen entweder 545 MB oder 1,05 GB Laufwerke zum Einsatz. Grundsätzlich lassen sich natürlich alle SCA-Platten verwenden, ihr wird automatisch die SCSI-ID 3 zugewiesen.

Das 3,5" Floppy-Laufwerk kann mit HD, 2HD und DD Disketten umgehen. Der Auswurf erfolgt elektrisch mit dem Befehl eject aus dem Monitor-Modus oder Solaris.

Als internes CD-ROM kamen zwei verschiedene zur Auslieferung, die unterschiedliche Gehäuse-Bauformen erfordern. Das SunCD2Plus ist ein Doublespeed-Laufwerk mit flacher Bauhöhe, ähnlich wie Notebook-Modelle, und kommt in den früheren Aurora 1 Gehäusen zum Einsatz. Später wurden im Aurora 2 das SunCD4 mit üblicher Bauhöhe und Quadspeed verwendet, das sich leicht gegen andere, schnellere SCSI-CD-ROMs austauschen läßt.

Für weitere externe SCSI-Laufwerke steht eine 50polige HD-Buchse zur Verfügung. Für Streamer wird üblicherweise die SCSI-ID 4 und für CD-ROMs die SCSI-ID 6 verwendet. Dies ist natürlich keine zwingende Vorschrift, erleichtert aber den Umgang, da z.B. die Monitor-Variable cdrom auf die ID 6 verweist. Bei älteren Solaris Versionen und älteren CD-ROM-Laufwerken gibt es einige Besonderheiten zu beachten, siehe CD-ROM FAQ.


Netzwerk

Auf dem Mainboard ist ein 10MBit/s Ethernet-Chip integriert, der entweder mit der externen RJ45-Buchse oder mit AUI verwendet werden kann. Im Gegensatz zu den meisten anderen SUN-Workstations kommt hier ein normaler 15 Pol Sub-D Anschluß für AUI zum Einsatz.


Schnittstellen

Die SPARCstation 4 verfügt über zwei serielle Schnittstellen (RS-232 ?) mit einem gemeinsamen 25 Pol-SUB-D Anschluß, der ohne weiteres als Serial A genutzt werden kann. Ein Adapter ist nur notwendig, wenn beide Ports genutzt werden sollen (fehlt bei SPARC Xterminal 1). Weitere Infos im SPARCstation 4 / Xterminal 1 Service Manual und im SPARCstation 4 Model 110 Service Manual von SUN.

Die parallele Schnittstelle hat eine externe 26polige HD-Buchse, die ein spezielles Adapterkabel erfordert.


Sound

Auf dem optionale Audio-Modul befinden sich vier 3,5mm Klinkenbuchsen für Lautsprecher, Mikrofon, Line-In und Line-Out auf der Rückseite des Gehäuses. An der Vorderseite des Gehäuses ist ein interner Lautsprecher integriert (fehlt bei SPARC Xterminal 1).


Tastatur und Maus

Alle SUN-Tastaturen und Mäuse der Typen 4, 5 und 6 können verwendet werden. Ab Typ5 sind die Tastaturen mit einer Ein/Aus-Taste zum Schalten des Netzteils ausgestattet.



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erstellt: 13. November 2000 letzte Änderung: Freitag, 15. Juni 2001 Nico Goldschmidt